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VON DER MESSE-KÜCHE ZUM «GOLDENEN KOCH»

Der Luzerner Mario Garcia ist Halbfinalist des renommierten Koch-Wettbewerbs «Goldener Koch». Am 8. Mai 2023 wurde auf Blick TV die Episode über seine Teilnahme ausgestrahlt. Im Interview erzählt er vom Wettbewerb und wie er sich in der Küche der Messe Luzern darauf vorbereitet hat.

Publiziert am 22. Mai 2023

Mario Garcia, in der der Halbfinal-Serie des «Goldenen Kochs» auf Blick TV wird in der aktuellen Ausgabe deine Teilnahme porträtiert. Wie war das Halbfinale für dich?

Das Halbfinale war einmal mehr eine sehr tolle Erfahrung. Ich liebe an Wettbewerben, dass man nicht stillsteht, sondern immer weiter kommt und sich überlegt wie und was man noch besser machen kann. Schliesslich ist es toll, wenn man nach zwei bis drei Monaten hartem Training endlich zeigen kann, was man trainiert hat. Einer der bewegendsten Momente am Halbfinale war denn auch, alle meine Freunde und meine Familie zu sehen. Denn ich merke immer mehr, dass ich nicht nur «für mich» koche, sondern für all die Personen, die mich immer unterstützen und hinter mir stehen.

Es mussten zwei Gerichte für je acht Personen zubereitet werden: Eine vegetarische Vorspeise mit Randen sowie ein Fleischgericht mit Poulet. Das Ganze musste in 3 Stunden 40 Minuten umgesetzt werden. Wie beurteilst du die Aufgabe?

Der kreative Aspekt der Aufgabe war sehr schön und es hat Freude gemacht, die einzelnen Komponenten zu verarbeiten. Es war aber gleichzeitig eine grosse Herausforderung. In der vorgegebenen Zeit die Anforderungen umzusetzen, ist Präzisionsarbeit. Das muss man trainieren. Es war ein grosses Glück, dass ich dies in der Küche der Messe Luzern tun konnte. Da die Küche während der Vorbereitungszeit nicht durch Veranstaltungen belegt war, konnte ich zu jeder Tages- und sogar Nachtzeit trainieren. In einer laufenden Restaurant- oder Hotelküche ist dies unmöglich.

Also ein Glückstreffer?

Absolut! Die Küche war nicht nur jederzeit verfügbar, sondern auch ideal eingerichtet. Alle Geräte, die es im Halbfinal braucht, sind dort ebenfalls zu finden. Ich konnte den Test-Arbeitsplatz identisch zur Wettbewerbsküche einrichten. Ein Muss! Denn angesichts der aufwändigen Gerichte und der begrenzten Zeit muss jeder Handgriff sitzen. Man muss sich vorstellen: Ich habe die abgewogenen Lebensmittel ohne Reserve genau für acht Teller mitgebracht. Denn wenn etwas daneben geht, bist du zeitlich sowieso raus.

Das tönt nach enormem Zeitdruck. Wie geht man damit um?

Ja, das ist nicht zu unterschätzen. Darum habe ich mich dahingehend vorbereitet, dass die Abläufe komplett durchchoreografiert sind. Ich würde sogar behaupten, ich hätte meine Menüs beinahe blind kochen können.

Drückt hier ein Perfektionist durch?

(lacht) Wenn es ums Kochen geht, auf jeden Fall. Man sagt mir nach, dass ich sehr detailverliebt bin. Das fängt bei der Wahl der Lebensmittel an und hört beim Anrichten auf.


«Ich bin ein Wettkampftyp und will mich mit den Besten messen.»

Mario Garcia


Wie lief deine Vorbereitung für den Wettbewerb genau ab?

Bereits bei der Bewerbung musste ich ein Menü entwickeln. In einem nächsten Schritt folgte die Verfeinerung und ich erarbeitete die einzelnen Komponenten. Schliesslich machte ich insgesamt sechs komplette Probedurchläufe unter echten Bedingungen.

Was muss man für eine Teilnahme mitbringen?

Sowohl der zeitliche als auch der finanzielle Aufwand sind nicht zu unterschätzen, daher muss man es wirklich wollen. Daneben sind Innovationsdrang und Disziplin gefragt. Für solche Projekte arbeite ich mit einem Mentalcoach zusammen. Man muss sich eine Wettbewerbsteilnahme wie Hochleistungssport vorstellen.

Doch warum nimmst du diesen Aufwand auf dich?

Auch da passt der sportliche Vergleich. Ich bin ein Wettkampftyp und will mich mit den Besten messen. Ich möchte wissen, wo ich stehe, wie kreativ ich bin und ob ich das Potenzial habe, diese Herausforderung zu schaffen. «Der goldene Koch» ist dafür eine wunderbare Standortbestimmung.

Und wie lautet deine Standortbestimmung? Konntest du die gewünschte Leistung im Halbfinal abrufen?

Mein Ziel ist klar: Ich trete nicht an, wenn ich nicht ganz vorne stehen möchte. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und mir ist im Halbfinale geglückt, was ich mir vorgenommen hatte. Es war wirklich ein hochklassiges Halbfinale und meine Mitstreiter haben grosses Können gezeigt.


MARIO GARCIA

... ist selbstständiger Unternehmer und arbeitet auf Auftrag bei exklusiven Events. Er war lange Zeit Captain der Schweizer Kochnationalmannschaft. Er hat verschiedene Mandate, wie bei der Gastromesse ZAGG bei der Messe Luzern, wo er den «Battle of ZAGG» organisiert.


DER GOLDENE KOCH

Der Weg ins Finale wurde in zehn Episoden auf Blick TV ausgesgrahlt. Jede Episode widmet sich einem der acht Kandidaten und der Kandidatin, darunter eine Folge zu Mario Garcia (Folge 6).

zu den Episoden

Mario Garcia hat als einer von fünf Teilnehmenden den Finaleinzug geschafft und ist somit am 5. Juni zum Final in Bern angetreten. Den Sieg holte Shaun Rollier (27), Chef de Partie im Hotel Restaurant Valrose. 


DAS HALBFINAL-MENÜ VON MARIO GARCIA

Vorspeise

Gefüllte und gepickelte Randenhalbkugel mit Apfel und Frischkäse
Senfcrème mit Rettich-Apfelrelish und Senfkörnern
Vegetarisches Meerrettichmousse mit frischem Meerrettich und Randen-Knusperblättern
Randen-Apfel-Vinaigrette mit Sauerrahmperlen

Fleischgericht

Poulet mit Aktivkohle-Morchelfarce und Knusperboden / Thymian und geröstete Schweizer Rapssamen
Geflügel-Zitronen Beurre Blanc
Pouletschenkelrolle mit Popcornstaub
Butterkartoffel mit Gruyère und Kartoffelpüree
Maiskolben 2.0 / Glasierte Maiskörner-Schafgarben und Maisknusper-Garnitur

Aufgabe

Die Halbfinal-Aufgabe bestand darin, zwei Gerichte für je acht Teller zuzubereiten: Eine vegetarische Vorspeise, kalt oder warm serviert mit Schweizer Randen als Hauptkomponente sowie Meerrettich und Senf. Und ein Fleischgericht mit Schweizer Poulet, warm angerichtet, einer Sauce sowie mit Mais und Raps.

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